Veröffentlicht am  

Wie funktioniert das Gesundheitssystem in Indonesien?

Das Gesundheitssystem in Indonesien ist nicht mit den uns bekannten Systemen in Europa vergleichbar. Insbesondere ist die Verfügbarkeit notwendiger medizinischer Infrastruktur eingeschränkt.

Health system in Indonesia

Wie ist das indonesische Gesundheitssystem aufgebaut?

Das indonesische Gesundheitssystem besteht aus öffentlichen und privaten Einrichtungen. Öffentliche Krankenhäuser sind oft überfüllt und unterfinanziert, während private Kliniken eine bessere Versorgung bieten, jedoch mit höheren Kosten verbunden sind. Indonesien hat das nationale Krankenversicherungssystem Jaminan Kesehatan Nasional (JKN) eingeführt, um eine universelle Gesundheitsgrundversorgung zu gewährleisten. Der Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung ist allerdings schwierig. Außerdem haben Expats und Touristen keinen automatischen Zugang zu diesem System.

Aufgrund der Mängel im öffentlichen Sektor greifen nicht nur Expats, sondern auch viele Indonesier auf private Gesundheitseinrichtungen zurück. Diese bieten eine bessere Versorgung, sind jedoch teuer. In Notfällen oder bei komplexen Eingriffen müssen Patienten sogar in Nachbarländer (z.B. Singapur oder Malaysia) mit besserer medizinischer Infrastruktur ausgeflogen werden.

Eine internationale Krankenversicherung ist daher für einen Aufenthalt in Indonesien unbedingt erforderlich, da private Gesundheitsdienstleister oft die einzige Option für eine qualitativ hochwertige Versorgung sind. Mehr zu einer solchen Absicherung erfahren.

Wie wird das indonesische Gesundheitssystem finanziert?

Die Finanzierung beruht auf mehreren Säulen. Staatlich finanziert ist die Gesundheitsversorgung für arme Bevölkerungsgruppen. Diese erhalten kostenlosen Versicherungsschutz, der in vollem Umfang aus Steuermitteln finanziert wird.

Daneben zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in das staatliche System ein, dass übrigens erst seit 2014 in der jetzigen Form existiert. Dieses Verfahren hat einige Ähnlichkeit mit dem deutschen gesetzlichen Krankenversicherungssystem, allerdings nur bei der Finanzierung, nicht bei den Leistungen.

In einigen Fällen müssen die Patienten vor der Behandlung direkte Zahlungen in Form von Eigenbeteiligungen leisten. Bei privaten Behandlungen gilt dies grundsätzlich, oder es müssen Sicherheitsleistungen hinterlegt werden.

Das Gesundheitssystem ist stark unterfinanziert, was sich dann beim Mangel an Krankenhauskapazitäten und Ärzten und generell in der Qualität der Versorgung, widerspiegelt.

Was sollten Sie sonst noch wissen?

In Indonesien gibt es Erkrankungen, die es bei uns nicht oder nicht mehr gibt. Dazu gehören beispielsweise Tuberkulose und Malaria, die in bestimmten Regionen weiterhin ein Risiko darstellt.

Deshalb sollte vor einer Reise nach Indonesien der Impfschutz überprüft werden. Empfohlen werden insbesondere Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus, Tollwut und Japanische Enzephalitis. Eine Malaria-Prophylaxe ist für bestimmte Regionen empfohlen.

In der medizinischen Versorgung gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den größeren Städten und dem ländlichen Raum. Dort kann es schon schwierig sein, überhaupt eine Apotheke zu finden. In den Städten stellt das zwar kein Problem dar, aber dort sind nicht immer die notwendigen (westlichen) Medikamente verfügbar. Andererseits ist die Mitnahme von Medikamenten bei der Einreise teilweise eingeschränkt. Hierzu sollten Sie sich im Einzelfall immer sorgfältig beraten lassen.

Fazit

Für Deutsche, die nach Indonesien reisen oder dort leben, ist eine gute Vorbereitung erforderlich. Neben rechtzeitigen Impfungen und der Prüfung der Verfügbarkeit notwendiger Medikamente sollte unbedingt eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden. Mehr dazu erfahren Sie hier